Von Teilung und Wettbewerb zu Gemeinschaft und Kooperation

Kürzlich habe ich mich mit einem Dozenten einer Pädagogischen Hochschule unterhalten. Dabei ist mir etwas bewusst geworden. Heute etablieren sich kooperative Lernformen immer mehr.  Diese demonstrieren auf der schulischen Ebene sehr schön unsere derzeitige Entwicklung.

Bis jetzt ist es noch sehr in uns verankert, dass es darum geht, besser als die anderen zu sein. Dass die mit den besten Noten die erfolgreichsten seien. Die Schüler werden eingeteilt in gute und schlechte Schüler, bewertet als dumm und gescheit. Dieses Dogma tragen sie dann unter Umständen zeitlebens mit sich herum, ohne die Chance, es abzustreifen.

Oder haben wir unter Umständen doch eine Chance dies zu verändern? Ich denke, ja, die haben wir. Wenn wir uns alle immer wieder genügend Raum und Zeit nehmen, unsere innersten Bedürfnisse und  Potentiale zu erkennen.

Eine Klientin hat kürzlich entdeckt, dass sie in Gesellschaft viel besser lernen kann. Beispielsweise zusammen mit einer Kollegin. Das erstaunliche für mich war, dass es für sie auch reicht, wenn einfach jemand anders in ihrer Nähe ist. Lerngruppen sind nicht jedermanns Sache. Es gibt durchaus viele Leute, die gerne und erfolgreich im stillen Kämmerlein  lernen. Doch genau diesem Unterschied ist Rechnung zu tragen.

Ich wünsche mir, dass wir den Mut haben, uns ganz bewusst und frei zu entscheiden:  Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse zu unserem allen Wohl. Wie entwickeln wir unsere Potentiale ganz konkret weiter?

Ich wünsche mir, dass wir dies bereits in der Erziehung, in der Schule und im Studium nicht nur kognitiv lernen, sondern vor allem auch erleben. Dass wir erleben, wie wir in der Gemeinschaft und in der Kooperation mit anderen viel erfolgreicher sind. Dass wir uns dabei zudem sehr erfüllt und reich beschenkt fühlen.